Hotel Sacher Wien

Österreichische Gastlichkeit in Perfektion

 

Als Franz Sacher 1832 als damals sechzehnjähriger Lehrling die Sacher-Torte im Hause Metternich erfand, konnte er sich wohl kaum ausmalen, welche Bekanntheit seine Mehlspeisenkreation erlangen würde. Jährlich 360.000 Stück der wohl bekanntesten Torte der Welt verlassen in Handarbeit und nach streng gehütetem Rezept gefertigt, das Hause Sacher.

Jedoch versteckt sich hinter dem Namen Sacher neben der berühmten Mehlspeise auch die mehr als 140 jährige Geschichte des heute einzigen familiengeführten Luxushotels der österreichischen Hauptstadt. 1876 in direkter Nachbarschaft zur Wiener Staatsoper eröffnet, war das Hotel Sacher Wien seit jeher ein Treffpunkt höchster Gesellschaftskreise aus aller Welt. Von gekrönten Häuptern wie Edward VIII. oder Queen Elisabeth II., Staatsmännern wie John F. Kennedy über Hollywood-Größen wie Jane Fonda, Bruce Willis oder Anne Hathaway bis hin zu renommierten Schriftstellern wie Ernest Hemingway, Graham Green oder Komponisten wie Leonard Bernstein, das Hotel Sacher war und ist ein Magnet für gesellschaftliche Eliten und gilt bis heute als das kosmopolitische Wohnzimmer der österreichischen Hauptstadt.

Dabei war es eine Frau, die die Seele und den Geist des Sacher maßgeblich prägte. Wie eine Zeremonienmeisterin hatte Anna Sacher als eine der einflussreichsten Frauen ihrer Zeit über mehr als drei Jahrzehnte die Geschicke des Hauses unter Wahrung seiner Exklusivität und Tradition gelenkt. Ihrer Zeit voraus hat sie Ihre Mitarbeiter als einen der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg verstanden und unterhielt – für damalige Zeiten eher unüblich – eine Betriebskrankenkasse für Ihre Angestellten.

Bis heute wird das Hotel von Familienhand geführt. War es bis 2013 die ehemalige Opernball-Chefin Elisabeth Gürtler, die für die persönliche Handschrift des Sachers und seiner individuellen Gestaltung verantwortlich zeichnete, sind es heute Ihre Tochter Alexandra und Ihr Schwiegersohn Matthias Winkler, die die Geschicke des traditionsreichsten Hotel Österreichs lenken.

Alle der 86 Zimmer und 63 Suiten, die sich auf insgesamt 6 Stadthäuser verteilen, wurden einer umfangreichen Verjüngungskur unterzogen und erstrahlen im typischen Sacher Design des französischen Interior Designer Pierre Yves Rochon, seines Zeichens Haus- und Hof-Designer der renommierten Four Seasons Hotelkette. Jede Wohneinheit ist individuell geschnitten und eingerichtet und erstrahlt in pastellfarbenen Tönen mit filigran gemusterten Seidentapeten, Kristallleuchtern, Antiquitäten, Stilmöbeln und modernster technischer Ausstattung.

Mein dreitägiger Besuch im Sacher begann mit einem freundlichen Empfang durch den Porter des Hauses an meinem Wagen, der mich umgehend ins Innere des Hotels begleitete. Bereits kurz nach dem Betreten des Eingangsbereichs spürt man den Charme und die Geschichte des Traditionshauses. Frische Blumenarrangements, seidene Tapeten, Marmorfußböden und zahlreiche Antiquitäten – das Hotel beherbergt eine der größten privaten Kunstsammlungen Österreichs – zieren die teils verwinkelten Räumlichkeiten. So versteckt sich auch die Rezeption abgetrennt von den öffentlichen Bereichen in einem separierten Raum, denn Diskretion war und ist höchstes Gebot im Sacher, insbesondere dann, wenn es ums Geld geht. Nach einer kurzen Verweildauer zur Erledigung der Check-In Formalitäten begleitete mich die Dame des Empfangsteams durch die geschichtsträchtige Lobby zu meinem Zimmer der Top-Deluxe-Kategorie in einer der oberen Etagen des Hauses, während Sie mich umfassend über alle Ausstattungs- und Servicedetails informierte.

Auf 45 großzügigen und mit hellem Parkett verkleideten Quadratmetern erwartete mich ein kombinierter Wohn- und Schlafbereich mit einem bequemen Kingsize Bett, einem Lesesessel, Schreibtisch und raumhohen Fenstern, von denen aus sich herrliche Blicke über die Albertina und die Hofburg boten. Das durch eine Spiegelwand abgetrennte weiße Marmorbadezimmer präsentierte sich mit Doppelwaschbecken, im Spiegel integrierten Fernsehgerät, separater Regendusche, Toilette und Bidet. Selbst die gebotenen Toilettenartikel, die exklusiv für das Sacher produziert werden, duften in Anlehnung an die Sachertorte nach Schokolade. Und auch sonst ist der individuelle Charme des Hauses mit Details wie einem täglich frisch arrangierten weißen Rosenstrauß, Pralinen und Sacher-Würfel zur Begrüßung und den Zimmerfeen, die täglich für frische Bettwäsche und zweimal täglich für Sauberkeit sorgen, omnipräsent. Die technische Ausstattung mit einem LCD-Fernsehgerät, zentraler elektrischer Zimmersteuerung für Licht und mit „Do-Not-Disturb Button" sowie kostenlosem Highspeed-Internet-Zugang über W-Lan entspricht dem Puls der Zeit.

Die allmorgendliche Frühstücksauswahl bietet bereits zum Start des Tages einen kulinarischen Hochgenuss. Von einem umfangreichen Sortiment an regionalen Aufschnitten wie Trüffelschinken, einer beachtlichen Auswahl an verschiedenen Käsesorten, 2 verschiedenen Sorten vom geräucherten Lachs, Krabben sowie Antipasti über ein großzügiges Mehlspeisenangebot – die berühmte Sachertorte darf dabei allmorgendlich nicht fehlen –, verschiedenen Fruchtsäften von Orange, Kiwi bis hin zu Marille, Lassis und hervorragend zubereiteten warmen Gerichten wie Eggs Benedict oder Palatschinken, das Angebot lässt so manches fünf Sterne Hotel der Hauptstadt vor Neid erblassen. Auch hier merkt man die individuelle Handschrift deutlich. Der Service agiert stets zuvorkommend und freundlich und mit dem bekannten Wiener „Schmäh", der jedoch zu keinem Zeitpunkt aufdringlich oder respektlos wirkt. Auch die Atmosphäre der Räumlichkeiten, entweder im Marmorsaal oder dem in grünen Farbtönen und mit dunklen Hölzern gestalteten Anna Sacher lässt einen die glamourösen Zeiten des Hause erahnen. Waren es zu Anna Sachers Zeiten Rentierzunge aus Sibirien oder getrüffelte Gänseleber aus Straßburg, so sind es heute vor allem saisonale Österreichische Spezialitäten, die allabendlich in dem mit zwei Hauben dekorierten und nach der ehemaligen Patronin des Hauses benannten Restaurant serviert werden.

Neben dem Café Sacher und dem Restaurant Rote Bar, die tagsüber insbesondere von zahlreichen Touristen frequentiert werden und zur Wahrung der Privatsphäre der Hotelgäste mit eigenen straßenseitigen Zugängen sehr gut vom Hotelbetrieb getrennt sind, bietet das Haus mit der Blauen Bar einen illustren Ort der vor oder nach dem Dinner zu ausgezeichnet zubereiteten Aperitifs oder Cocktails einlädt. Auch hier erwartet dem Gast ein äußerst zuvorkommender und beratender Service.

Im Dachgeschoss des Hauses versteckt sich auf 350 Quadratmetern das Sacher Boutique-Spa mit Sauna, Sole- und Kräuterdampfbad, Erlebnisduschen, Eisbrunnen, Entspannungsräumen und angeschlossenen Fitnessraum. Zudem werden eine Vielzahl an Behandlungen auf Basis von Schokolade, so auch das Sacher Signature Treatment „Time to Chocolate“ mit einer Essenz aus der Kakaobohne geboten. Zur Erfrischung stehen den Gästen mit Früchten parfümiertes Wasser sowie gekühlte Topfencreme und Obst kostenlos zur Verfügung.

Das Hotel Sacher Wien war und ist wahrlich eine Österreichische Institution. Die Tatsache, dass das Haus über mehr als ein Jahrhundert hinweg in Familienbesitz fortgeführt wurde hat dem Mitglied der Leading Hotels of the World seinen Charakter und seine Tradition bewahrt. An keinem anderen Ort der österreichischen Hauptstadt lassen sich der individuelle Charme und die Geschichte eines Luxushotels gepaart mit einem stets persönlichen und zuvorkommenden Service besser erleben. Die regelmäßig mit Frischzellen versorgte Hardware auf neuestem technischen Stand und unter Wahrung historischer Details sichern dem Hotel Sacher auch im 21. Jahrhundert einen prominenten Platz am fünf Sterne Superior Himmel Europäischer Grandhotels. Für ein derart hervorragendes Hotelerlebnis gibt es fünf ausgezeichnete Sterne mit einem dicken Plus.